Dirk Druschky

Eine erfolgreiche Reise durch die GFFB – berufliche Neuorientierung, Weiterbildung und der Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt

„Ich habe die Jahre bei der GFFB genossen. Das war mein zweites Zuhause, mehr als nur ein Job“, mit diesen Worten fasst Dirk Druschky seine Zeit bei der GFFB zusammen. Insgesamt sechs Jahre war er bei der GFFB, ehe er im September zu seinem neuen Arbeitgeber, einem großen Bauunternehmen, wechselt.

Sechs Jahre, in denen er vom Teilnehmenden in den Arbeitsgelegenheiten zum Mitarbeitenden der GFFB wurde. Immer zielstrebig nutzte er alle Gelegenheiten, um sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln¸ seit er beim Jobcenter zum ersten Mal von der GFFB hörte.

Ich habe alles erreicht

In seinem ersten Berufsleben arbeitete er als Koch. „Ich habe alles erreicht, was ich erreichen konnte und fast überall gearbeitet, wo ich arbeiten wollte. Nur auf einem Kreuzschiff leider nicht“, so blickt er zufrieden zurück auf diese Zeit. Trotz des Erfolgs verschweigt er die mit dem Beruf verbundenen Herausforderungen nicht. Darunter lange Arbeitszeiten, Leistungsdruck und zerbrochene Freundschaften. Irgendwann ging es nicht mehr. Nach einer Pause entschied er sich für eine berufliche Veränderung.

„Schon als Junge wollte ich Handwerker werden“, so erzählt er, doch die Eltern in Rüsselsheim meinten, dass Koch eine solidere Ausbildung sei. Beim Jobcenter hörte er das erste Mal von der GFFB. „GFFB – was ist das?“ fragte er seine Ansprechpartnerin. Ursprünglich, so antwortete sie, eine Frauen-Beschäftigungsgesellschaft, aber „die nehmen jetzt auch Männer“. Und so kam Dirk Druschky in die GFFB.

Die berufliche Neuorientierung

Zunächst in die Arbeitsgelegenheit Holz. Neben den Holzarbeiten wurde der Garten zu seinem Steckenpferd und ist es bis heute. „Ich bin ein Gartenspezialist,“ sagt er von sich selbst. Nach acht Monaten bekam er das Angebot, seine PC-Kenntnisse aufzufrischen und in die Arbeitsgelegenheit Stadtteil- und Kulturarbeit zu wechseln. Eine erste von vielen folgenden Möglichkeiten der Weiterentwicklung, die Dirk Druschky gerne annahm. Er erweiterte seine PC-Kenntnisse, stellte sich neuen Herausforderungen und war so unter anderem als Stadtteilführer im Gallus unterwegs. Erfahrungen, die er gerne mitnahm, aber auch die Erkenntnis, dass die ausschließliche Arbeit im Büro nichts für ihn ist. „Ich muss am Ende des Tages sehen können, was ich gemacht habe. Und wenn ich im Büro sitze, muss ich nebenher Sport machen“, sagt er mit einem leichten Grinsen und so bewirbt er sich als Mitarbeiter bei Main Service, der neuen Dienstleistungsagentur der GFFB.

Dienstleistungsagentur Main Service

Dreieinhalb Jahre ist das her. Beschäftigt nach §16i SGB II ist er vom ersten Tag an dabei. „Wie bei einem Start-up“ sei es damals gewesen. Alles musste neu aufgebaut, Räume eingerichtet und gestaltet werden. Eine spannende Zeit mit vielen neuen Erfahrungen und vor allem frischer Luft, denn den überwiegenden Teil seiner Stammkund*innen unterstützt er bei der Gartenarbeit.

Daneben nutzt er die Gelegenheiten, die sich ihm bieten. Im Rahmen der Weiterbildungsförderung macht er den Elektrikerschein (EFffT) und den Haustechniker-Kurs – aus eigenem Interesse, aber auch um das Portfolio der Dienstleistungsagentur entsprechend der Nachfrage mit erweitern zu können.

Fragt man die Kolleg*innen, so ist Dirk Druschky ein Allround-Talent mit großem handwerklichen Geschick. Einer, der anpackt, der sich für nichts zu schade ist, den man fragen kann, immer hilfsbereit, immer freundlich, selten aus der Ruhe zu bringen. Neue Herausforderungen machen ihm Spaß – so wie die großen Sprachkongresse der GFFB, bei denen er mitarbeitet. Und einer, der weiß, was er will. Immer ein Ziel vor Augen, so formuliert es eine Fachanleitung, die ihn seit vielen Jahren kennt.

Zurück in den ersten Arbeitsmarkt

Als in den letzten Monaten die Arbeit zur Routine wird, schreibt er fünf Bewerbungen – als „Probephase“, um Vorstellungsgespräche zu üben wie er sagt. Die Probephase endet schnell, denn auf eine der drei Einladungen folgt der Arbeitsvertrag. Und er wäre nicht Dirk Druschky, wenn es nicht auch hier eine Weiterbildungsmöglichkeit geben würde. „Hier kann ich eine interne Weiterbildung zum Haustechniker machen“, freut er sich. Auch mit 57 Jahren begrüßt er jede neue Chance und ergreift die Gelegenheit beim Schopfe. Nach dreieinhalb Jahren übergibt er seinen Arbeitsbereich verantwortungsbewusst an die beiden Kollegen: „Wir haben die Basis geschaffen. Es wird Zeit für die zweite Generation.“

Der Blick zurück ist dankbar und ein bisschen wehmütig. „Am meisten vermissen werde ich die Kolleg*innen und die Kund*innen“, sagt er. Mitnehmen wird er Vieles, denn die Zeit in der GFFB war lehrreich – „durch die vielen verschiedenen Angebote, aber auch durch die vielen unterschiedlichen Menschen, die ich hier kennenlernen durfte“.

(c) Katja Rodtmann