Basierend auf der individuellen Lebenserfahrung der Teilnehmerinnen werden in einer Werkstattsituation gemeinsam mit einer Fachanleitung Muster, Bilder und Designs erstellt. Thematisch geht es hierbei z. B. um den Lebensraum der Teilnehmerinnen, um Fragen der Ernährung, Lebensmittel, Pflanzen, Bekleidung oder auch Erfahrungen mit Flucht. In einem nächsten Schritt werden die entstandenen Zeichnungen, Designs und Muster bspw. mittels Siebdruckverfahren auf Taschen, Bettwäsche, Stoffe, Tabletts etc. gedruckt und im eigenen Ladenlokal „World Shop“ der GFFB sowie in einem Webshop angeboten und verkauft.
Die projektintegrierte Sprachförderung greift thematisch eben diese Kreativarbeit auf und überträgt sie auf den Alphabetisierungs- und Sprachunterricht.
Vorbild für diesen Ansatz ist die Organisation „Livstycket“ in Stockholm. Der schwedische Ansatz verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Umsetzung von handlungsorientierten Alphabetisierungsprojekten und findet national wie international große Beachtung.
Während der praktischen Arbeit in den Werkstätten werden die Teilnehmerinnen von zwei Sprachförderkräften mit Alphabetisierungszusatzqualifikation begleitet. Die Sprachförderkräfte sensibilisieren die Fachanleitung, den Umgang mit den Teilnehmerinnen sprachförderlich und sprach- sowie kultursensibel zu gestalten und unterstützen die Teilnehmerinnen im Hinblick auf die Fertigkeiten Sprechen und Hörverstehen dabei, das eigene Handeln zu versprachlichen.
Der eigentliche Alphabetisierungsunterricht findet integriert statt, wobei sich theoretische und praktische Phasen abwechseln. Im theoretischen Alphabetisierungs- und Sprachunterricht werden die gestalterischen Prozesse sowie die Entstehungs-hintergründe aus der praktischen, kreativen Arbeit aufgegriffen, sodass den Teilnehmerinnen ein thematischer Rahmen zur Orientierung angeboten wird.
Zusätzlich werden die Teilnehmerinnen von einer erfahrenen Sozialpädagogin während der gesamten Projektlaufzeit betreut. Diese unterstützt die Teilnehmerinnen bei allen Fragen rund um ihr persönliches Umfeld, stellt Kontakte zu anderen Organisationen her, ist Ansprechpartnerin bei Fragen der Kinderbetreuung und Unterbringung sowie bei therapeutischem Hilfebedarf und führt im Bedarfsfall auch Hausbesuche durch.